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10.10.2007
Presseinformation

St. Petersburg: Morgige Demo gegen Uranmüllimport verboten!
Russische Umweltschützer: „Demonstrieren trotzdem !“


Schiff mit Uranmüll aus Gronau und Almelo erreicht heute St. Petersburg!
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
AKU (Arbeitskreis Umwelt) Gronau
BI Kein Atommüll in Ahaus
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
MEGA (Menschen gegen Atomanlagen) Waltrop
BI Umweltschutz Hamm

Die Behörden in St. Petersburg haben eine für den morgigen Donnerstag, 11. Oktober 2007, geplante Demonstration mehrerer russischen Umweltorganisationen vor dem Stadtparlament in der St. Petersburger Innenstadt verboten. Die Demonstration richtet sich gegen den Import von deutschem und niederländischen abgereichertem Uranmüll aus den Urananreicherungsanlagen Gronau und Almelo. Russische Umweltgruppen kündigten jedoch an, trotz des Verbots morgen um 13 Uhr vor dem Stadtparlament zu demonstrieren. „Das Verbot der Demonstration ist völlig unrechtmäßig. Anscheinend soll der öffentliche Protest gegen die illegalen Uranmüllimporte aus Westeuropa unterdrückt werden. Alleine über St. Petersburg sind in den letzten 10 Jahren mehr als 100 000 t abgereichertes Uran aus Westeuropa importiert worden,“ so ein Sprecher der russischen Umweltorganisation Ecodefense.

Unterdessen wird erwartet, dass das niederländische Schiff MV Doggersbank am heutigen Vormittag mit mehr als 1000 t abgereichertem, hochgiftigem und radioaktivem Uranhexafluorid aus Gronau und Almelo im Hafen von St. Petersburg einläuft. Dort soll der Uranmüll zunächst auf LKWs und später dann auf Bahnwaggons verladen werden. Ziel des Transportes ist Novouralsk bei Ekaterinburg am Ural. Dort ist für den 15. Oktober eine weitere Anti-Atom-Demonstration geplant. Der Urantransport war unter Protest am 4. Oktober in Gronau und Almelo gestartet und ab Rotterdam per Schiff erfolgt.

„Es ist völlig unakzeptabel, dass die deutsch-niederländisch-britische Urenco ihren abgereicherten Atommüll nach Russland schickt, wo die Fässer auf der offenen Wiese jahrzehntelang unter extremen Witterungsbedingungen vor sich hin rosten. Jetzt soll den Menschen in Russland auch noch das Demonstrationsrecht genommen werden. Wir verfolgen die Entwicklung in St. Petersburg mit großer Sorge und unterstützen die Umweltgruppen in Russland und ihre Proteste. Wir fordern eine sofortige Einstellung dieser Uranmülltransporte und eine Aufhebung des Demoverbotes,“ so Matthias Eickhoff von der Gruppe SOFA Münster.

„Eine besondere Rolle bei diesem Atommüllexport spielt der Energiekonzern EON. Als Anteilseigner von Urenco verdient EON viel Geld mit der faktischen Endlagerung in Russland. Gleichzeitig ist EON sehr eng mit der russischen Regierung verbandelt. EON-Ruhrgas-Chef Dr. Burckhard Bergmann ist zugleich russischer Honorarkonsul in Düsseldorf und sitzt zusammen mit mehreren russischen Regierungsmitgliedern im Direktorium von Gazprom. Wir fordern deshalb EON auf, seinen großen Einfluss zu nutzen, um die Urantransporte zu stoppen und sich öffentlich für eine Aufhebung des skandalösen Demonstrationsverbotes in St. Petersburg einzusetzen,“ so Willi Hesters vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

An die Redaktionen!
Für aktuelle Infos zu der geplanten Demonstration in St. Petersburg stehen Ihnen vor Ort in Russland die beiden Ko-Vorsitzenden der Umweltorganisation Ecodefense gerne zur Verfügung:

Vladimir Slivyak: Tel. (+7)-903-299 7584
Andrey Ozharovsky: Tel. (+7)-905-577 1240

Informationen zur Demonstration auf Russisch finden sich auf folgender Webseite:
bellona.ru/weblog/1191844963.56

Kontakt:
Willi Hesters (Aktionsbündnis, Tel. 0151/12702596)
Matthias Eickhoff (SOFA Münster, 0251/9720765)

Weitere Infos:
urantransport.de
sofa-ms.de
aku-gronau.de


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