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16.1.2008
Uranmülltransport Gronau-Russland heute Abend!
Uranzug rollt durch Münsterland und Niedersachsen
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
AKU (Arbeitskreis Umwelt) Gronau
BI "Kein Atommüll in Ahaus"
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
MEGA (Menschen gegen Atomanlagen) Waltrop
BI Umweltschutz Hamm
Anti-Atomkraft-Initiativen aus dem Münsterland und den Niederlanden rechnen für heute Abend gegen 19 Uhr mit dem Abtransport per Bahn von rund 1000 t abgereichertem Uranhexafluorid (UF6) aus der Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau Richtung Russland. Etwa dieselbe Menge Uranmüll soll aus der niederländischen UAA Almelo per LKW abfahren. In Rotterdam wird der gesamte Uranmüll auf ein Schiff der niederländischen Reederei Wagenborg verladen und durch Nord- und Ostsee nach St. Petersburg transportiert.
AtomkraftgegnerInnen aus dem Münsterland und den Niederlanden kündigten für heute Abend spontane Proteste entlang der folgenden Transportstrecke an: Gronau-Steinfurt-Altenberge-Münster-Greven-Rheine-Bad Bentheim-Hengelo-Almelo-Apeldoorn-Utrecht-Rotterdam.
Der Uranmülltransport ist der erste einer Serie von bis zu acht Transporten nach Russland allein in 2008. Dort wird das abgereicherte Uran, das bei der Anreicherung massenhaft als Abfall anfällt, unter skandalösen Bedingungen in der poststalinistischen Geschlossenen Atomstadt Novouralsk bei Jekaterinburg unter freiem Himmel endgelagert.
Bereits letzte Woche sollte der Uranmüll abtransportiert werden. Anscheinend gab es aber mit dem Transportschiff technische Probleme, so dass der Atomtransport von der Betreiberfirma Urenco kurzfristig verschoben werden musste. „Wir fordern die Urenco und ihre deutschen Anteilseigner (EON und RWE) auf, diesem Uranmülltourismus ein sofortiges Ende zu bereiten. Wer seinen eigenen Abfall nicht sauber entsorgen kann, darf seine Probleme nicht auf andere Menschen in bis zu 7000 km Entfernung abwälzen. Die Menschen in Russland bezahlen den Preis für Urencos positive Geschäftsbilanzen,“ so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.
„In Gronau gibt die Urenco sich spendabel und finanziert die Stadtbücherei und andere Prestigeprojekte – doch in Russland zeigt sich das wahre Gesicht der Urananreicherung und der Urenco. Dort türmen sich allein aus Gronau 22 000 t Atommüll auf der Wiese. Und Bundes- wie Landesregierung schauen tatenlos zu, damit der Atommüll nicht in Deutschland entsorgt werden muss,“ kritisierte Udo Buchholz vom Arbeitskreis Umwelt Gronau.
Inzwischen schlägt der Uranmüllexport aus Gronau und Almelo aber international hohe Wellen. Nachdem 2007 u. a. das finnische Fernsehen, das ZDF und die Neue Zürcher Zeitung berichteten, wird heute Abend die BBC vor Ort in Gronau über die Abfahrt des Uranmüllzuges berichten.
Kontakt: Udo Buchholz (AKU Gronau, 02562/23125), Matthias Eickhoff (Aktionsbündnis, 0176/21689429).
Weitere Infos: www.sofa-ms.de, www.aku-gronau.de, www.urantransport.de
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