AKU Gronau
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10.7.2008
Presseerklärung

Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Mitglied im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V.

c/o Siedlerweg 7
48599 Gronau
Tel. 02562-23125


Bürgerinitiative „AKU Gronau“ wirft Fragen zur Sicherheit der Gronauer Uranfabrik auf -
Gronauer Bürgermeister soll sich nicht hinter der Landesregierung verstecken!


Nach dem Unfall in einer französischen Uranfabrik wird am Standort der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage (UAA) erneut die sofortige Stilllegung der UAA Gronau gefordert. Der Gronauer Bürgermeister soll Stellung beziehen.

Der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau bezeichnet den Störfall im französischen Atomkomplex Tricastin als weiteren Beweis dafür, dass auch Uranfabriken nicht sicher betrieben werden können. Sie sind eine dauerhafte Gefahr für die Bevölkerung und für die Umwelt. Am Montag war eine uranhaltige Flüssigkeit aus dem französischen Atomkomplex heraus in benachbarte Flüsse gelangt. Nachdem zunächst angenommen wurde, dass das verseuchte Wasser aus einem Atomkraftwerk stammte, wurde jetzt bekannt, dass es aus einer Urananreicherungsanlage oder einer damit verbundenen Anlage entweichen konnte. Die Informationspolitik der französischen Behörden über den Störfall wird von der französischen Anti-Atomkraft-Bewegung massiv kritisiert. Dieser Kritik schließt sich auch der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau an.

Weil es in der Vergangenheit auch in der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau zu anlageninternen Wasserfreisetzungen gekommen war, fragt der Arbeitskreis Umwelt besorgt, ob ein vergleichbarer Unfall wie jetzt in Frankreich auch in Gronau passieren kann. Folgende Fragen drängen sich aus Sicht des AKU auf:

  • In welchen Mengen kommt uranhaltiges Wasser in der Urananreicherungsanlage vor?

  • Ist die Menge konstant oder wird sie täglich größer?

  • Welche Mengen an uranhaltigem Wasser könnten maximal unkontrolliert aus der Anlage bei einem Störfall entweichen?

  • In welchen Mengen wird uranhaltiges Wasser pro Tag in die Kanalisation bzw. in den benachbarten Goorbach abgegeben?

  • Wird uranhaltiges Wasser in der Urananreicherungsanlage verdampft, um das Abwasservolumen zu verringern?

  • Falls ja: Wo verbleibt der möglicherweise radioaktive Dampf?

  • Abwässer der Urananreicherungsanlage werden über den Goorbach, bzw. über den Weg „Kanalisation – Kläranlage – Dinkel“ in die Niederlande „entsorgt“. Ist die niederländische Nachbargemeinde Losser darüber informiert? (Dinkel und Goorbach sind die größten Wasserläufe in Gronau).

  • Wird bei der Gronauer Kläranlage regelmäßig die dort möglicherweise vorhandene Radioaktivität gemessen?

  • Wird bei dem Regenrückhaltebecken an der Dinkel die dort möglicherweise vorhandene Radioaktivität gemessen?

Der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau wird sich mit seinen Fragen an den Gronauer Bürgermeister und an die Atom-Aufsichtsbehörde in Düsseldorf wenden. Dabei erwartet der AKU, dass Bürgermeister Holtwisch endlich eigenständig Auskunft zu den Gefahren der Urananreicherungsanlage Stellung bezieht, und sich nicht immer hinter der Landesregierung versteckt. Bürgermeister Holtwisch hat sich grundsätzlich für die Gesundheit der Bevölkerung einzusetzen.

Für den AKU Gronau steht fest: Alle Atomanlagen, und auch die Gronauer Urananreicherungsanlage, müssen sofort stillgelegt werden.

Weitere Informationen unter www.aku-gronau.de und unter 02562-23125.




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