AKU Gronau
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17.9.2008
Gemeinsame Presseerklärung

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG) e. V.


Samstag, 20.9.2008:
Europäischer Uran-Aktionstag - Atommüll verhindern bevor er entsteht!
Protestaktion am Grenzübergang Gronau-Glanerbrug von 12–14 Uhr


Am 20. September 2008 finden gleichzeitig in verschiedenen Ländern Aktionen gegen die Uranindustrie und gegen Uranwaffen statt. An verschiedenen Orten soll verdeutlicht werden: „Uranfabriken und Atomwaffen bedrohen überall die Bevölkerung – das lassen wir uns nicht gefallen!“ Auch am deutsch-niederländischen Grenzübergang Gronau – Glanerbrug (Enscheder Straße, D / Gronausestraat, NL) soll unter dem Motto „Keine Uranfabriken und Urantransporte im Grenzgebiet und auch nicht anderswo!“ demonstriert werden. Dabei richtet sich der Protest in Form einer Mahnwache grundlegend gegen jeglichen Uranabbau und die Uranverarbeitung und speziell gegen die Uranfabriken im Grenzgebiet sowie gegen die damit verbundenen, hochgefährlichen Urantransporte. Die jüngsten Unfälle in französischen Atomanlagen und das Desaster beim „Endlager“ Asse zeigen wie wichtig Widerstand gegen die menschenverachtende Atomindustrie ist. Zur Teilnahme an der Grenzaktion am Uran-Aktionstag rufen das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau und der Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG) e. V. auf. Auch die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ unterstützt die Aktion. Beginn der Protestaktion ist am Samstag um 12.00 Uhr. Die Aktion wird bis 14.00 Uhr durchgeführt.

In vielen Ländern wird Uran abgebaut und sind Uranfabriken in Betrieb. Der multinationale Urenco-Konzern beispielsweise ist einer der weltweiten Uran-Akteure und betreibt Urananreicherungsanlagen (UAA) in Capenhurst (GB), Almelo (NL) und in Gronau (D). 2005 wurde trotz Protesten der Ausbau der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau Gronau genehmigt. In den Niederlanden bedroht in Almelo (NL), 30 km westlich von Gronau, ebenfalls der Ausbau der einzigen niederländischen Urananreicherungsanlage die Bevölkerung. In Gronau und in Almelo wird Uranmüll (abgereichertes Uranhexafluorid) in großen Mengen unter dem freien Himmel in Containern gelagert. Zunehmend gerieten in den letzten Jahren Transporte mit diesem Uranmüll von Gronau und Almelo nach Russland in den Mittelpunkt internationaler Widerstandsaktivitäten. Die Sonderzüge mit dem Uranmüll passieren die niederländische Grenze bei Bad Bentheim, um von dort zunächst nach Rotterdam gebracht zu werden. Von dort bringen Schiffe den Uranmüll nach Russland. Zahllose, oft unbekannte Urantransporte finden quer durch Europa und durch die Welt statt, damit die Atomanlagen laufen können.

Uran wird für die Produktion von Brennelementen für Atomkraftwerke und auch für Atomwaffen benötigt. Die einzige laufende Uran-Brennelementefabrik der Bundesrepublik steht 40 km nördlich von Gronau in Lingen, neben den Lingener Atomkraftwerken. Alle Anlagen der Atomindustrie bringen erhebliche Gefahren für Mensch und Natur mit sich, erinnert sei an die jüngste Kinderkrebsstudie. Der Widerstand gegen jegliche Atomenergienutzung muss am Anfang der atomaren Brennstoffspirale beginnen: Gegen Uranabbau, gegen Urantransporte, gegen Urananreicherungsanlagen, gegen die Brennelementefertigung und gegen Uranwaffen. Der Uranhahn muss jetzt und überall zugedreht werden! Daher rufen Bürgerinitiativen rufen dazu auf, am 20. September 2008 aktiv zu werden. Gemeinsam soll als Zeichen gegen die mit der Uranförderung und Urannutzung verbundenen Gefahren für Mensch und Natur vielerorts demonstriert werden.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.uranium-action-day.info und unter www.aku-gronau.de, und beim Arbeitskreis Umwelt Gronau auch unter Tel. 02562-23125 (Siedlerweg 7, 48599 Gronau).




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