Der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau hat die sofortige und endgültige
Stilllegung der Gronauer Urananreicherungsanlage (UAA) gefordert. In der
einzigen deutschen Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau, direkt
an der niederländischen Grenze, hat sich ein meldepflichtiges Ereignis im
Bereich der Ausbauarbeiten der Anlage zugetragen. Wie der Betreiberkonzern
Urenco am Montag (23.11.) einräumte, hatte sich der Vorfall bereits am 12.
November bei Schweißarbeiten ereignet.
Der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau ist darüber empört, dass erst 11 Tage
nach dem Vorfall die Öffentlichkeit informiert wurde. Schon im Sommer war
Urenco von Bürgerinitiativen kritisiert worden, weil die Öffentlichkeit über
ein meldepflichtiges Vorkommnis erst nach fast 10 Tagen informiert worden
war. Über den Zwischenfall am 12. November berichteten die Gronauer
Nachrichten am heutigen Dienstag (24.11.). Gleichzeitig wird in den Gronauer
Nachrichten über einen Arbeitsunfall in der Ausbaustufe der Gronauer
Uranfabrik berichtet: Ein Arbeiter hat sich beim unsachgemäßem Umgang mit
Starkstrom am letzten Freitag (20.11.) die Hände verbrannt.
Die Kapazität der Urananreicherungsanlage in Gronau wird derzeit auf 4500
Tonnen Urantrennarbeit pro Jahr erweitert. Damit könnten rund 35
Atomkraftwerke mit Uran versorgt werden. Außerdem soll in Gronau ein
angebliches Zwischenlager für rund 60.000 Tonnen Uranoxid gebaut werden. Der
Arbeitskreis Umwelt und andere Bürgerinitiativen fürchten, dass das Lager
zum heimlichen Endlager werden würde, sollte es gebaut werden. Die
Baugenehmigung wurde bereits 2005 unter der damaligen rot-grünen
Landesregierung in NRW erteilt. Gegen den Betrieb und Ausbau der Anlage gibt
es immer wieder Proteste.
Der AKU Gronau ist besorgt über die vielfältigen Pannen bei der Gronauer
Urananreicherungsanlage. Ein Sprecher des AKU bringt die Situation auf den
Punkt: „Wenn beim Ausbau der Uranfabrik schon nicht sorgfältig mit
Starkstrom umgegangen wird, wie soll dann die Sicherheit der Bevölkerung
beim Umgang mit Uranverbindungen in der Gronauer Uranfabrik gewährleistet
werden?“
Weitere Informationen unter
aku-gronau.de
urantransport.de
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