Der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau erklärt sich mit dem französischen
Zweig der Umweltorganisation Greenpeace solidarisch. Ein Greenpeace-Aktivist
hatte sich in der Nacht von Sonntag auf Montag in Frankreich an Bahngleise
gekettet, um mit der Aktion einen Urantransport von Frankreich nach Russland
zu stoppen. Erst am Montagmorgen wurde die Protestaktion von der Polizei
beendet. Nach Auffassung des AKU Gronau verdeutlicht die Greenpeace-Aktion,
dass Uranmüll ständig hin- und hergeschoben wird. Der AKU betont, dass
jahrelang auch Uranmüll von der deutschen Urananreicherungsanlage in Gronau
nach Russland transportiert worden war. „Weltweit gibt es kein sicheres
Endlager für Atommüll. Die ständige Verschieberei des Strahlenmülls muss
eine Ende haben und alle Atomanlagen müssen stillgelegt werden“, so ein
Sprecher des AKU Gronau.
Am Sonntag hatten in Gronau Anti-Atomkraft-Initiativen vor der einzigen
deutschen Urananreicherungsanlage für deren Stilllegung demonstriert. Anlaß
der Protestaktion waren zwei meldepflichtige Vorkommnisse, die sich im
November auf dem Gelände der Urananreicherungsanlage ereignet hatten. Es gab
ein Vorkommnis bei Schweißarbeiten und ein Arbeiter hatte sich beim
unsachgemäßen Umgang mit Starkstrom die Hände verbrannt.
Anti-Atomkraft-Initiativen sind besorgt über die vielfältigen Pannen, auch
in der Vergangenheit, bei der Gronauer Uranfabrik. „Ein Störfall mit
Uranfreisetzungen kann zukünftig nicht ausgeschlossen werden, und für den
Atommüll gibt es weltweit kein sicheres Endlager“, so der Sprecher des
Arbeitskreises Umwelt Gronau. An die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der
Aktion wurden Nikolaustüten verteilt.
Die Kapazität der Uranfabrik in Gronau wird derzeit auf 4500 Tonnen
Urantrennarbeit pro Jahr erweitert. Damit könnten rund 35 Atomkraftwerke
mit Uran versorgt werden. Außerdem soll in Gronau ab 2011 ein sogenanntes
Zwischenlager für rund 60.000 Tonnen Uranoxid gebaut werden. Der
Arbeitskreis Umwelt und andere Bürgerinitiativen fürchten, dass das Lager
zum heimlichen Endlager werden würde, sollte es gebaut werden. Die
Baugenehmigung wurde bereits 2005 unter der damaligen rot-grünen
Landesregierung in NRW erteilt. Immer wieder gab und gibt es Proteste gegen
den Betrieb und Ausbau der Uranfabrik, gegen das drohende Uranmülllager und
gegen die ständigen Urantransporte von und nach Gronau.
Die Mahnwache am 6.12.2009 vor der Gronauer Urananreicherungsanlage
Foto: (c) aaa-West
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