(Bonn, Gronau, 22.01.2010): Nach dem Störfall am gestrigen Donnerstag bei
der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage in Gronau (vgl. z.B. http://www.westfaelische-nachrichten.de/...Gronau_Radioaktive_Stoffe_freigesetzt.html)
fühlt sich der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) mit Sitz
in Bonn an frühere Störfälle in den Hanauer Atomanlagen erinnert. Nach dem
Störfall in Gronau wurde am Donnerstag ein Arbeiter zur Beobachtung in ein
Krankenhaus eingeliefert. Erst vor wenigen Wochen hatte es in der
Urananreicherungsanlage meldepflichtige Vorkommnisse gegeben.
BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz erklärte in einer ersten Stellungnahme zu
dem Störfall: "Es herrscht Unklarheit darüber, was in der
Urananreicherungsanlage genau passiert ist. Der Vorfall erinnert an die
Verseuchungen in den Hanauer Atomfabriken, die letztlich alle stillgelegt
wurden. Ziel des BBU und der Bürgerinitiativen im Münsterland ist ebenfalls
die Stilllegung der Gronauer Uranfabrik."
Der BBU verlangt eine umfassende Aufklärung über den Störfall und auch über
den Katastrophenschutz. Buchholz: "Es ist bisher nicht bekannt, ob und wie
die Krankenhäuser in Gronau auf die Versorgung radioaktiv verseuchter
Personen vorbereitet sind. Unklar ist auch, ob es zu Flußsäurefreisetzungen
gekommen ist."
Wiederholt hat die Anti-Atomkraft-Bewegung vor möglichen schwerwiegenden
Störfällen bei der Gronauer Urananreicherungsanlage gewarnt. Die Proteste
gegen die Gronauer Uranfabrik und gegen die Urantransporte von und nach
Gronau werden verstärkt werden. Für den 4. April 2010 wird eine
Osterprotestaktion vorbereitet. Weitere Informationen unter
www.aku-gronau.de.
Kontakt:
Udo Buchholz, 02562-23125, uaanee (ätt) web.de
BBU-Geschäftsstelle, 0228-214032, BBU-Bonn (ätt) t-online.de; www.bbu-online.de
Foto: BUND NRW
Protestaktion an der Gronauer Urananreicherungsanlage im Sommer 2009
bei der Ankunft eines Sonderzuges mit Uranhexafluorid
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