AKU Gronau
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Gronau, 29.01.2010

Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Aufruf zur Demonstration am 30.1.2010 in Gronau

Bürgerinitiativen kritisieren lasche Sicherheitsvorkehrungen in der Gronauer Uranfabrik
Samstag: Demonstration bei Wind und Wetter "Für ein Leben ohne Urananreicherung"

Unter dem Motto "Für ein Leben ohne Urananreicherung!" wird am Samstag, 30. Januar, im westfälischen Gronau gegen die dortige Urananreicherungsanlage demonstriert. Die Demonstration wird vom Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau in enger Zusammenarbeit mit dem Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen organisiert. Zur Teilnahme an der Demonstration rufen inzwischen rund 40 Bürgerinitiativen, Verbände und Parteigliederungen auf. Die Demonstration beginnt um 12.00Uhr am Gronauer Bahnhof (Bahnhofstraße / Zollstraße) mit einer Kundgebung und führt durch die Gronauer Innenstadt. Dort finden weitere Kundgebungen statt. Redebeiträge wird es u. a. vom Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, von der Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus", vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, vom NRW-Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) geben. Trotz der schlechten Witterung erwarten die Veranstalter der Demonstration eine gute Beteiligung.

In der bundesweit einzigartigen Gronauer Urananreicherungsanlage ist es am 21. Januar zu einem Störfall gekommen, bei dem ein Arbeiter verstrahlt wurde. Der Betroffene musste vier Kliniken durchlaufen und konnte erst nach einer Woche das letzte Krankenhaus verlassen. Zunächst wurde verlautbart, er müsse nur 24 Stunden zur Beobachtung in ein Krankenhaus. Bereits in der Vergangenheit hatte es wiederholt Störfälle in der Anlage gegeben, die nach offiziellen Angaben ohne Personenschäden verlaufen waren.

Der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau und das Aktionsbündnis Münsterland sind darüber erfreut, dass der Betroffene Atomarbeiter das Wochenende wieder mit seiner Familie verbringen kann. Gleichzeitig fordern sie, dass jetzt nicht zur Tagesordnung übergegangen werden darf. Die Ursachen des Störfalls müssen weiter untersucht und die Uranfabrik selber muss stillgelegt werden, und das ohne Übergangszeit sofort. Die Bürgerinitiativen erklären: "Der Urenco-Konzern, der die Gronauer Uranfabrik betreibt, versucht derzeit jegliche Verantwortung Richtung Schweden abzuschieben. Von dort stammte ein falsch deklarierter Urancontainer, der möglicherweise den Störfall verursacht hat. Offenbar sind aber die Sicherheitsvorkehrungen in der Gronauer Urananreicherungsanlage viel zu lasch. Scheinbar werden die Inhalte von ankommenden Urancontainern nicht überprüft und Strahlenschutzanzüge sind in der Anlage ein Fremdwort. Wir begrüßen die Ermittlungen der Münsteraner Staatsanwaltschaft und hoffen auf ein baldiges Ergebnis."

In der Urananreicherungsanlage in Gronau, dicht bei der niederländischen Grenze, wird Uranhexafluorid verarbeitet, um es für den Einsatz in Atomkraftwerken vorzubereiten. Die Uran-Fluor-Verbindung ist radioaktiv und reagiert bei Freisetzungen mit Wasser zur hochgefährlichen Flußsäure. Die Anti-Atomkraft-Bewegung warnt vor den Gefahren der Urananreicherung und der zahlreichen Urantransporte. Anderenorts sind bereits Atomarbeiter durch Uranhexafluorid getötet worden. In Gronau werden rund 5000t Uranhexafluorid in einem Freilager gelagert. Sonderzüge fahren mitunter mit mehr als 1000t von dem Material durch Großstädte und Ballungszentren wie das Ruhrgebiet.

Die Demonstration richtet sich in erster Linie gegen die Gronauer Urananreicherungsanlage, aber auch ebenso gegen die Schwesteranlage im niederländischen Almelo. In der Kritik stehen zudem auch die Urantransporte, die im Zusammenhang mit den Anlagen erfolgen, und die Atommülltransporte, die möglicherweise schon in der nächsten Woche nach Ahaus in das dortige Atommülllager rollen sollen. Grundsätzliches Ziel der Anti-Atomkraft-Initiativen ist die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen.

Der Demonstrationsaufruf endet mit dem Satz: "Wer sich Sorgen wegen der Urananreicherung macht, wer eine umweltverträgliche Energieversorgung wünscht, wer den großen Energiekonzernen nicht über den Weg traut und wer sich engagieren möchte, sollte unbedingt am Samstag an der Demo teilnehmen!"

Bisher unterstützen folgende Organisationen den Demonstrationsaufruf des Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen und des AKU Gronau:

AKTIONSKONFERENZ NORDSEE e.V.; AKW-Nee-Gruppe Aachen; Anti-Atom-Bündnis Münster; Anti-Atom-Initiative Oberhausen; Bochumer Anti-Atomplenum; Bonner Bündnis für den Atomausstieg; Bund der Bürgerinitiativen mittlerer Neckar e.V. (BBMN); Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU); Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) NRW; BUND-Kreisgruppe Steinfurt; Bündnis 90 / Die Grü­nen / GAL Münster; Bündnis 90 / Die Grünen KV Borken; BI "Kein Atommüll in Ahaus"; BI Umweltschutz Hamm; BI Umweltschutz Lüchow-Dan­nenberg; contrAtom; Die Linke KV Borken, KV Münster + OV Gronau; DKP Kreis Borken; GAL Gronau & GAL-Fraktion im Rat der Stadt Gro­nau; JungdemokratIn­nen/Junge Linke NRW; Kaktus - Grüne Jugend Münster; Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop; Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG); Redaktion Graswurzelrevolution (Münster); Revolutionär Sozialistischer Bund / IV.Internationale (RSB); Sektor A" Gescher; SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster; Südwestdeutsche Anti-Atom-Initiativen; Swedish Anti Nuclear Movement (FMKK); Telgte Links Ab; UWG Gronau & UWG-Fraktion im Rat der Stadt Gronau; ver.di-Bezirk Münsterland + OV Gronau + OV Ibbenbüren

Weitere Informationen unter
www.aku-gronau.de, www.urantransport.de, www.sofa-ms.de,
www.kein-castor-nach-ahaus.de, www.bi-ahaus.de,



Das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen ist ein regionales Netzwerk von Anti-Atomkraft-Initiativen und Einzelpersonen. Beteiligt sind:
BI „Kein Atommüll in Ahaus“, AKU (Arbeitskreis Umwelt) Gronau, SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster, „Sektor A“ Gescher, BI Umweltschutz Hamm, MEGA (Menschen gegen Atomanlagen) Waltrop, Telgte-Links-Ab




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