(Gronau, Bonn, 02.09.2010) Das ungelöste Atommüllproblem betrifft auch die einzige deutsche Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau. Bürgerinitiativen befürchten, dass das sogenannte "Zwischenlager" für Uranmüll, das ab 2011 neben der Urananreicherungsanlage gebaut werden soll, ein faktisches Endlager werden wird. Am Sonntag wird ab 13.00 Uhr vor der Uranfabrik mit einer Kundgebung protestiert.
Ein Sprecher des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) betonte heute in Bonn, dass das Uranmüll-Lager bereits unter rot-grün im Jahr 2005 genehmigt worden war. "Da es weltweit kein sicheres Endlager für Atommüll gibt, ist nicht davon auszugehen, dass es in absehbarer Zeit in der Bundesrepublik Deutschland ein sicheres Endlager geben wird. Also werden zukünftig rund 60.000 Tonnen Uranoxid in Gronau endgelagert, wenn die gesamte Anreicherungsanlage nicht endlich gestoppt wird", so der BBU.
Von den Bürgerinitiativen in und um Gronau, sowie von überörtlichen Verbänden wie etwa dem Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), wird die sofortige Stilllegung der Gronauer Urananreicherungsanlage gefordert. Seit 25 Jahren ist die Anlage (UAA) in Betrieb - seit dem 15. August 1985. Im Januar gab es den bisher schwersten Störfall in der Anlage, bei dem ein Arbeiter kontaminiert wurde. Er wurde durch insgesamt 4 Krankenhäuser geschleust. "So sieht kein ein funktionierender Katastrophenschutz aus," kritisiert der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, der in der Vergangenheit auch schon einen Störfall in der Anlage aufgedeckt hatte, bevor er offiziell gemeldet worden war.
Für den kommenden Sonntag (5. September) ruft der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, unterstützt von weiteren Initiativen und Verbänden, zu einer Kundgebung vor der Urananreicherungsanlage auf (Röntgenstraße 4, 13.00 Uhr). Konkreter Anlass der Protestaktion ist der 25. Jahrestag der Inbetriebnahme der Anlage (15. August 1985). Mit der zeitlichen Nähe zum Antikriegstag (1. September) soll zudem unterstrichen werden, dass die Technik der Urananreicherung auch zur Produktion von Atomwaffen genutzt werden kann. Auch wegen den verheerenden Folgen des Uranabbaus, z. B. in Afrika, wird gegen den Betrieb der Gronauer Urananreicherungsanlage (UAA) demonstriert.
Nähere Informationen zum Ablauf der Kundgebung gibt es beim Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau unter Tel. 02562-23125. Weitere Informationen über die Gefahren der Urananreicherung und der Atomenergienutzung generell gibt es u. a. im Internet unter www.aku-gronau.de, www.bbu-online.de und www.keincastornachahaus.de. Zur Unterstützung seiner Arbeit ruft der AKU Gronau zu Spenden auf: AKU Gronau, Volksbank Gronau, BLZ: 401 640 24, Konto: 110 551 700. Stichwort: "Akte Urenco"
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