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22.9.2007
Abschlusserklärung:
„Atommüll verhindern, bevor er entsteht !!“
Abschlusserklärung der Internationalen Urankonferenz in Dortmund
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Am heutigen Samstag, 22. September, trafen sich mehr als 100
AtomkraftgegnerInnen aus Russland, Frankreich, den Niederlanden, Schweden, Ungarn und
Deutschland in Dortmund zu einer Internationalen Urankonferenz. Aufgerufen zu der
Konferenz hatten rund 40 in- wie ausländische Gruppen und Organisationen. In
Fachvorträgen und Workshops wurden zahlreiche Themenbereiche rund um die
Urananreicherung lebhaft und engagiert diskutiert.
In einer gemeinsamen Erklärung lehnten die Konferenz-TeilnehmerInnen die
weitere Urannutzung generell ab: Sowohl der weltweite Uranabbau, die
Weiterverarbeitung des Urans und der Einsatz für militärische Zwecke müsse aufgrund der
großen Gefahren sofort beendet werden. Ausdrücklich forderten die
TeilnehmerInnen die sofortige Stilllegung sämtlicher Urananreicherungsanlagen, da sie
allein dem Weiterbetrieb der Atomkraftwerke sowie dem Bau von Atombomben
dienen. In Deutschland betreibt der multinationale Urenco-Konzern in Gronau eine
Urananreicherungsanlage.
Peter Diehl (r.), WISE Uranium Project
Vortrag von Peter Diehl zum Download als PDF (2416 KB): dortmund07_notes4up.pdf
Die heutige Urankonferenz ist ein wichtiger Beitrag zur
grenzüberschreitenden Vernetzung der Anti-Atomkraft-Bewegung, um wirksam Widerstand gegen die
internationale Atomindustrie leisten zu können. Der weltweit größte
Urananreicherer, Urenco, ist rund um den Globus aktiv. Hinter der Uranindustrie stehen
Regierungen und Großkonzerne wie EON, RWE und AREVA. Die Uranindustrie wird
zudem massiv subventioniert. Der Uranabbau, die Anreicherung und die Lagerung
des abgereicherten Uranmülls gefährden in vielen Ländern die Gesundheit der
Bevölkerung sowie ihre natürlichen Lebensgrundlagen. Das ist völlig
unakzeptabel.
Die Entsorgung des Uranmülls ist völlig ungeklärt. Bei der Urananreicherung
entsteht massenhaft abgereichertes Uran als Abfall. Atommüll lässt sich aber
nicht sicher entsorgen. Aus Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und
Großbritannien wurde in den letzten 10 Jahren rund 100 000 t abgereichtes Uran
nach Russland transportiert, wo der Uranmüll an drei Orten unter
katastrophalen Bedingungen auf der offenen Wiese lagert. Dieses skrupellose Abschieben von
hochgefährlichem Atommüll halten wir für kriminell. Wir fordern deshalb den
sofortigen Stopp dieser Uranmülltransporte nach Russland.
Die TeilnehmerInnen bekräftigen, dass es keine Trennung zwischen der
militärischen und der sogenannten zivilen Urannutzung gibt – weder im Iran, noch in
Russland, Brasilien oder anderswo. Wir wollen, dass das Uran im Boden bleibt:
Der Atommüll muss verhindert werden, bevor er entsteht. Wir setzen uns für
die Nutzung regenerativer Energiequellen ein und rufen zum Widerstand gegen
die Uranindustrie auf.
Konkret wurde auf der Urankonferenz vereinbart, die internationale
Kooperation zwischen den verschiedenen Gruppen und Organisationen auszubauen. Der
nächste Schritt dazu ist die „European Anti Nuclear Manifestation“ vom 9.-11.
November in Helsinki. Zudem rufen die TeilnehmerInnen dazu auf, gegen die
Lieferungen von Natururan aus Pierrelatte in Südfrankreich nach Gronau/D und
Almelo/NL gemeinsame Protestaktionen durchzuführen. Außerdem werden die Proteste
gegen die Uranmülltransporte von Gronau und Almelo nach Russland
intensiviert. 2008 wird erstmals ein gemeinsamer europäischer Aktionstag gegen die
Uranindustrie durchgeführt.
Dortmund, den 22. September 2007
Weitere Infos:
urantransport.de
wise-uranium.org
aku-gronau.de
sofa-ms.de
contratom.de
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Diese Erklärung wird unterstützt von:
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, Ecodefense Russland, Baikal Environmental Wave Irkutsk (Russland), Frauen gegen Atomkraft (Finnland), Folkkampanjen mot kärnkraft-kärnvapen (Schweden), Laka Amsterdam, Nederlands Euregionaal Nucleair Overleg (Niederlande), Réseau Sortir du nucléaire (Frankreich), Anti-Atom-Gruppe Bonn, Anti-Atom-Gruppe Heidelberg, Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad, BI „Kein Atommüll in Ahaus“, BI Umweltschutz Hamm, BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), Contratom, Dortmunder Menschen gegen Atomanlagen, Greenpeace Deutschland, Kölner Gegenstrom gegen Atomanlagen, Lüneburger Initiative gegen Atomanlagen, Menschen gegen Atomanlagen Waltrop, Natur- und Umweltschutzverein Gronau, Ökologiereferat des ASTA der Fachhochschule Düsseldorf, Robin Wood, Sauerland gegen Atomkraft, Sofortiger Atomausstieg (SOFA) Münster, „Urangruppe Nirgendwo“, Redaktion Anti-Atom-Aktuell, Grüne Jugend NRW, Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar e.V. (BBMN), IPPNW - Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges
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